Ende Januar machte sich der Jahrgang 3 auf die Fahrt nach Wiesbaden, um den Hessischen Landtag zu besuchen. Kurzfristig hatten wir einen der begehrten 8 Termine, die pro Schuljahr für das Planspiel „Kinderlandtag“ zur Verfügung stehen, bekommen. Vorausgegangen war eine intensive Vorbereitungszeit im Rahmen des Sachunterrichts: Zunächst haben die Kinder klassenübergreifend in Kleingruppen Ideen gesammelt, ob und wie unsere Grundschule eine „Umweltschule“ werden kann. Diese Ideen haben wir Lehrerinnen thematisch gebündelt, so dass am Ende vier Themenblöcke entstanden: Ideen für die Schule (wie z.B. mehr Pflanzen draußen und drinnen), Ideen für Schule und zu Hause (wie z.B. Müllsammeln in Fauerbach, nur zu Fuß zur Schule kommen), Energie und Ressourcen sparen (wie z.B. Strom und Heizung sparen, Recycling) und Regeln/ Kontrolle (wie z.B. einen Mülldienst einrichten und Regeln aufstellen).
Die Kinder suchten sich einen Themenblock aus, den sie am wichtigsten fanden. So entstanden vier Fraktionen, die jeweils zwei Fraktionsprecher*innen wählten und sich anschließend einen Namen und ein Logo gaben: „Die Umweltretter“, „Die coolen Teufel (DCT)“, „Der Umwelt zur Liebe“ und „Die Traumwiese“. Innerhalb der Fraktionen haben die Kinder Argumente gesammelt, um ihre Ideen vertreten zu können. Vor unserem Besuch im Landtag haben die Kinder noch einen Landtagspräsident und eine Landtagspräsidentin gewählt, die die Sitzung leiten sollten.
Am 31. Januar trafen wir uns bereits um 7:30 Uhr in der Schule und fuhren mit dem Zug nach Wiesbaden. Im Landtag mussten wir einen Sicherheitscheck durchlaufen und wurden von einer Mitarbeiterin begrüßt, die uns den ganzen Tag begleitete. Nach einer Führung durch das Schloss gab es ein kleines Buffet und Getränke, so dass sich alle stärken konnten.
Danach durften wir endlich unsere Plätze im Plenarsaal einnehmen und wurden dort vom stellvertretenden Landtagspräsident Frank Lortz begrüßt, der uns einen spannenden Einblick in die Arbeit des Landtags gab. Dann berieten sich die Fraktionen, um ihrer Anträge zu formulieren.
Die jeweiligen Fraktionssprecherinnen und -sprecher traten einzeln ans Rednerpult, um ihre Anträge vorzustellen. Alle Kinder, die das gerne wollten, durften ihre Anträge durch Redebeiträge unterstützen. Geleitet wurde die Sitzung von den zuvor gewählten Landtagspräsidenten.
Am Ende ging es zur Abstimmung der Anträge. Drei Anträgen wurde durch das Kinderparlament zugestimmt, ein Antrag bekam nicht die erforderliche Mehrheit. Unsere Ideen werden wir weiterverfolgen und dem Schülerrat zur Abstimmung vorlegen.
Für die Kinder und auch für uns war es ein spannender Einblick in demokratische Prozesse. Uns allen wurde deutlich, welche gute Ideen entstehen, wenn wir zusammenarbeiten.
Berit Huth und Michaela Schremmer